Brauchtum, Feste und Feiern

Hofstetten-Flüh ist keine verschlafene Agglomerationsgemeinde. Im Gegenteil: zahlreiche Vereine, Gruppierungen, Kunstschaffende und auch die Gemeinde selbt sorgen für ein aktives Dorfleben mit verschiedensten Angeboten und Anlässen. Die Gemeinde unterstützt das kulturelle und sportliche Leben, damit Traditionen, Brauchtum und kulturelles Gut erhalten bleiben.


Gruppenbild
Das Festen und Feiern kommt in Hofstetten-Flüh nicht zu kurz


Das Jahr im Brauchtum unserer Gemeinde beginnt mit dem Neujahrsapéro. Dazu lädt der Gemeinderat die Bevölkerung jeweils herzlich ein. Dieser beliebte Anlass wird meist mit einer musikalischen Darbietung umrahmt. Die Neuzuzüger/-innen erhalten damit Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, damit sie sich in ihrer Wohngemeinde schneller heimisch fühlen. Kurz darauf ziehen Buben und Mädchen von Blauring und Jungwacht am 6. Januar als heilige Könige mit ihrem Stern von Haus zu Haus, um die Bewohner mit ihren Liedern zu erfreuen.

HOFA

Lebhafte Tage bringt jeweils die Fasnacht. Sie wird am 'Schmutzigen Donnerstag' mit dem Morgenstreich auf lärmige Art eröffnet. Der Nachmittag gehört den Kindern, während sich die Erwachsenen abends in den Gaststätten oder privaten Scheunen des Dorfes treffen, wo einzelne Masken intrigieren und die Guggenmusik 'Glori-Moore' für zusätzliche Stimmung sorgt. Die Hofstetter Fasnacht, die HOFA, erreicht ihren Höhepunkt am Samstag mit einem meist langen Umzug und mit Schnitzelbänken. Am Samstag nach dem Aschermittwoch wird auf einer Anhöhe ausserhalb des Dorfes das Fasnachtsfeuer entzündet. Das Holz dafür wird vom 'Jahrgang', den Neuzehnjährigen des Dorfes, gesammelt und kunstvoll zu einem riesigen Haufen aufgeschichtet. Krönung des ganzen ist der 'Böög', eine mit Krachern gefüllte Fasnachtsfigur. Mit dem riesigen Feuer ist der uralte Brauch des Scheibchenschiessens verbunden. Runde Holzscheibchen werden im Feuer glühend gemacht und dann über einen Holzbock ins Tal geschleudert. Ein frecher Spruch sollte die Scheibe, die wie eine Sternschnuppe über die Felder schwebt, begleiten.

Traditionelle Anlässe

Im Frühling rennen nicht nur Mitglieder der Sportvereine am noch jungen Brauch des Eierleset um die Eier, während am Banntag die Grenzen des Dorfes abgeschritten werden, bevor man sich zum gemütlichen Trunk zusammensetzt. Am Spaghetti- und am Suppentag im Frühjahr und im Herbst trifft man sich zum einfachen Mahl und spendet dabei für Notleidende der Welt. Mit Feuerwerk, Freudenfeuer, Musik und Tanz wird am 1. August der Geburtstag der Schweiz gefeiert, in einem Jahr in Hofstetten, im nächsten in Flüh und gelegentlich auch auf der Bergmatte. Die Kleinsten ziehen an einem dunklen Herbstabend mit ihren 'Räbeliechtli', für deren gespenstische Gestaltung manche Mutter oder Vater mit Hand anlegen musste, durchs Dorf. Regelmässige Veranstaltungen der Dorfvereine wie Theateraufführungen, Konzerte, volkstümliche Abende und anderes mehr bereichern das Leben im Dorf während des ganzen Jahres. Auch den Jungbürger/-innen, in den 'guten Jahrgängen' weit über 30 junge Leute, wird eine gemeinsame Feier mit den andern Dörfern des Hinteren Leimentals geboten. Seit einigen Jahren nimmt jeweils eine grössere Delegation unserer Gemeinde an den in 2-jährigem Rhythmus stattfindenden Internationalen 'Hofstetten-Treffen' in Deutschland und Österreich teil oder organisiert diesen Grossanlass sogar bei uns selbst, wie in den Jahren 1998 und 2011. Weitere Informationen zu diesen Treffen gibt es unter www.hofstettentreffen.com oder www.hofstettentreffen.ch .

Religiöse Bräuche

In der ursprünglich rein katholischen Gegend haben sich natürlich zahlreiche religiöse Bräuche gebildet. Am Palmsonntag werden grosse Palmen, die mit Stechpalmen und Früchten hübsch hergerichtet sind, zur Kirche getragen und schliesslich vor den Häusern aufgestellt. Verschiedene Bittgänge und Wallfahrten sind der mittleren Generation noch in Erinnerung; eine Wallfahrt aber bildet immer ein ganz besonderes Erlebnis. Am Pfingstmontag, etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang, zieht eine recht grosse Schar von Gläubigen über den Blauen, dann durchs Kaltbrunnental oder über Fehren nach Meltingen. Nach einem Gottesdienst in der Wallfahrtskirche wandern einzelne ganz Unentwegte wieder zurück ins Leimental, andere ziehen die Fahrt mit dem Autobus vor. Die lange Wallfahrt der Hofstetter geht auf ein Gelöbnis aus dem 17. Jahrhundert zurück und soll das Dorf vor Seuchen aller Art bewahren.

Am Sonntag nach Allerheiligen, dem 1. November, gedenkt man in der Pfarrkirche in Hofstetten den Verstorbenen. Dazu reisen oftmals zahlreiche Verwandte von auswärts an, und der Ernst des Anlasses weicht dann häufig der Wiedersehensfreude. Etwas später erfreut der Sankt Nikolaus, der von der Hofstetter Sankt-Niklausenzunft ausgesandt wird, die Kinder des Dorfes. Zur Ehre des guten Heiligen wurde der 6. Dezember zum schulfreien Gemeindefeiertag erklärt. In der Adventszeit zieren grosse Weihnachtsbäume das Zentrum von Flüh und den Schulhausplatz von Hofstetten, während viele Einwohner ihre Gärten und Fenster mit adventlichen Dekorationen schmücken. Ein besonderes Erlebnis ist die Dorfweihnachtsfeier am Heiligen Abend in der Kirche von Flüh.


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